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Hüten:




Natürlich kein Hundesport.
Bei Hopes Züchterin sah ich zum ersten Mal live und hautnah Border Collies bei ihrer eigentlichen Arbeit. Sofort war mir klar, Hope musste und wollte ich das auch bieten. Da eigene Schafe nicht in Frage kamen, habe ich mich nach einer geeigneten Trainingsmöglichkeit umgesehen. Die fand ich bei Kathrin Müller auf dem Osenbacher Hof. Als Hope etwa 1 ½ Jahre alt war ging es los.

Anfangs waren wir regelmäßig dort. Aber leider musste ich mich irgendwann entscheiden - Agility oder Hüten. Ohne eigene Schafe direkt vor der Haustür ist es schwierig in der Ausbildung voran zu kommen.
Hinzu kamen kleinere Verletzungen von Hope, sowie ihr Bänderriss im Zeh im Alter von 4 Jahren. Also habe ich irgendwann schweren Herzens ihre Hüteausbildung auf Eis gelegt.





Danach durfte sie noch ab und zu an den Schafen helfen. Ging es um die praktische Arbeit, war sie eine tolle Hilfe.
Hope trieb wunderschön, gesittet und ruhig, allerdings auch mit viel Druck. Sie brachte jedes Schaf sicher von A nach B. Niemals wäre sie in die Schafe reinknallt oder hätte eine Wollprobe genommen.





Da sie aber sehr viel Auge hatte, war ein flexibles Arbeiten mit ihr nicht möglich, zumindest nicht mit mir. Korrigierte man sie zu oft, verlor sie die Lust – es musste immer alles nach ihrem Köpfchen gehen.
Sie zog dann einfach ihr eigenes Ding durch ;)



   




Als Smash bei mir einzog, habe ich noch einmal mit dem wunderschönen Hobby begonnen. Mittlerweile mit über 13 Jahren ist er nun leider auch schon in der verdienten Rente.
Er war ein sehr natürlicher Arbeiter, der einen genauen Plan im Kopf hatte. Schwierig wurde es nur manchmal, da er mehr wußte als ich ;)
Smash hatte einen wunderschönen Stil, arbeitete sehr fein und punktgenau mit unwahrscheinlich viel Gefühl für das Vieh. Durch seine atmenberaubenden Bewegungen war er ein richtiger Hingucker!
Obwohl er sehr schnell und kraftvoll auf den Beinen war kam keine Hektik auf. Manchmal allerdings war er wie in allem etwas ungeduldig ;) Er glaubte oft, alles besser zu wissen und nahm mir die Kommandos voraus....Doch da er sehr keen war, war er dementsprechend kritikfähig. Nichts konnte ihm die Lust auf die Schafe vermiesen.
Allerdings brauchte er ein paar Minuten bis er richtig auf Betriebstemperatur war, bis er eingearbeitet war. Er hatte zu Beginn einfach zu viel Power und Euphorie. Er arbeitete für sein Leben gerne und zeigte dies durch jugendlichen Elan und Übermut. Aber gerade diese Begeisterung liebte ich so sehr an ihm.



   



Er war einfach ein starker Hund, manchmal fiel es mir schwer mich gegen ihn durchzusetzen.
Dies lag jedoch nicht an ihm, sondern an meiner fehlenden Erfahrung und meiner Schwäche Schafe richtig lesen zu können.
In anderen Händen und mit mehr Training wäre er sicherlich ein Hund für die großen Trials gewesen – sein Pedigree verspricht da nicht zu viel.



   



Mittlerweile arbeite ich mit Tadhg und seinem Sohn Twm.
Und was Tadhg dabei zeigt, ist atemberaubend. Er scheint eine gelungene Mischung von Smash und seiner Mutter Gipsy zu sein.
Er hat den gleichen tollen Stil wie sein Papa, dass gleiche Gefühl und ein tolles Gespür für die Schafe. Er liest diese unheimlich gut. Gleichzeitig ist er aber auch ausgestattet mit Nerven aus Drahtseilen, zeigt keine Ungeduld oder Hektik. Da kommen Gipsys Gene voll durch.
Seine größte Stärke ist Outrun/Lift/ Fetch. Er würde wohl Kilometer weit laufen, um mir alle Schafe geordnet und ruhig zu bringen.
Auch als Hilfshund für junge, unerfahrene Hunde macht er einen tollen Job. Er kann Situationen sekundenschnell erkennen und dementsprechend reagieren. Gleichzeitig beobachtet er gespannt und ruhig, wenn alles unter Kontrolle ist. Auch bei Umtrieben hat er schon geholfen und ist da absolut verlässlich!
Tadhg hat im November 2019 den HWT bestanden und einen Tag später IHT 1 (Trialklasse 1) mit über 80 Punkten. Obwohl diese Trials auch für mich eine Premiere waren, konnte ich mich auch da voll auf ihn verlassen.
Einige seiner Nachzuchten arbeiten an den Schafen, oder wurden zumindest schon angetestet. Sein Sohn Bud zum Beispiel hat mit gerade mal 18 Monaten eine Koppelgebrauchshundeprüfung mit vorzüglich bestanden und gewonnen, als jüngster Hund im Starterfeld. Auch dessen Schwestern Jolee und Jayla sind talentiert und werden sicherlich mal auf Trials zu sehen sein.




   



Mit meinem kleinen Twm habe ich ein unglaubliches Talent an der Leine. Wir hatten ihn nach John Jones und Anne Krüger gestartet.
In vielen Dingen erkenne ich Tadhg oder Smash wieder, zum Beispiel der atemberaubende Stil oder dieses tolle Gespür für die Schafe. Aber auch den natürlichen Outrun und die weiten Flanken, die manchmal (wie bei allen drei) etwas zu weit ausfallen, kommen ganz von Smashs Seite.
Von der Mutterseite kommt der Druck und die Präsenz. Twm setzt sich immer durch, arbeitet auch problemlos in der Enge, liebt es an schweren Ziegen zu arbeiten. Einige Hunde auf seiner mütterlichen Seite arbeiten an Rindern, dies merke ich auch an meinem kleinen Bube ;)
Er lernt unglaublich schnell, hat allerdings wie Opa Smash auch seinen eigenen Plan im Kopf ;)
Mit gerade mal zwei Jahren hat er den HWT bestanden und ich werde ihn bestimmt mal noch auf dem ein- oder anderen Trial präsentieren.



  



Mittlerweile arbeiten einige Smash- und Tadhgkinder mal mehr, mal weniger regelmäßig an den Schafen.
Sie alle hier aufzuzählen, würde mittlerweile den Rahmen sprengen :)
Hervorheben möchte ich aber auf jeden Fall die Cia (Feornóg Cia, Smash x Llanfarian Lass). Mit gerade mal 4 Jahren war sie 2020 für das Worldtrial und das Continental qualifiziert. Das sind die zwei höchsten Veranstaltungen in der Trialszene. Leider musste durch Corona beides ausfallen. Bzw. das Worldtrial wurde auf 2021 verlegt. Aber von dieser kleinen Hündin werden wir noch viel hören! Sollte alles klappen, wird sie auch demnächst einen Wurf haben, auf ihre Welpen sind viele Leute scharf ;)



Cia bei der Hütearbeit im Sommer '17 (Fotos von Pamela Bühler):

         



Einige Smashkinder:

     



Tadhg und Twm 2020 (Fotos von Viviane Ehwein):

     




Tadhg, Hütetraining 03.09.2017 (Fotos von Sabine Glässl):

           




Tadhg 2016 und '17 (Fotos von Katha Gentgen und Viviane Ehwein):

         




Bilder vom Hütetraining am 19.12.'15 (von Katha Gentgen):

             




Bilder vom Hütetraining am 27.09.'14 (von Katha Gentgen) - Smash und seine Kinder Cap, Bo und Tadhg (aus drei verschiedenen Würfen)

                   




Bilder vom Hütetraining am 09.08.'14 (von Katha Gentgen):

           




Bilder vom Hütetraining am 29.12.'12 (von Tina Jutzi):

          




 





Seit einigen Jahren trainieren wir regelmäßig bei Anja Faust und ihren Schafen vom Zauberwald. Es scheint, als hätten wir nach all den Jahren nun eine passende Trainingsmöglichkeit gefunden.


Wer sich nach geeigneten Trainingsmöglichkeiten umsehen will, schaut am besten bei der ABCD nach.