Agility German Classics
oder ein Tag voller Weisheiten.
Wieder einmal waren wir unterwegs. Dieses Mal nur einen Tag (es waren genau
12 Stunden....) und mit stark verkleinerter Mannschaft: Tina, ich und die beiden
Jungs, Flo und Smash.
Auch lag unser Ziel nicht in McPom, nicht in Bayern, nicht in Uhlenbusch. Nein,
wir machten uns auf den unglaublich weiten Weg nach Hockenheim.
Wollten wir etwa Schumi besuchen?! Sicher nicht. Obwohl unsre beiden Jungs das
wohl cool gefunden hätten.....
Unser Ziel waren die German Classics, der Jahreshöhepunkt im Agilitykalender.
Als wir uns morgens in unserem gelben Reisegefährt auf den Weg machten, ahnten
wir noch nicht, dass es ein Tag voller neuer Weisheiten werden würde......
Weisheit Nummer 1:
Der Schmatzi ist bekannt wie ein bunter Hund.
Nach der unglaublich langen Fahrt (es waren bestimmt 75 min) kamen wir dank Frau
Navi ohne Probleme und Verzögerungen an der Halle an.
Also checkten wir erst einmal die Lage, sprich wir ließen die Hunde pieschen
(ihr wisst ja noch, norddeutsch für pinkeln) und ab ging’s zur Halle.
Anscheinend war gerade Pause, jedenfalls standen etwa eine Million Raucher vor
der Tür. Wir kämpften uns hindurch, vorneweg der Schmatzi und ich, hinter mir
Tina mit dem Schmetterling auf dem Arm. (Damit er nicht wegfliegen konnte)
Hinter uns wurde direkt getuschelt: „Ist das der Smash?!“ Hhhhhm, wer hat ihn
denn nun schon wieder erkannt? Jedenfalls niemand den ich kannte, denn da stand
niemand den ich kannte......Seltsam......Irgendwie ist der kurzhaarige,
tricolour gezeichnete Schmatzi bekannt wie ein bunter Hund. Woran das wohl
liegt????!!
Weisheit Nummer 2:
Schmetterlinge kreischen wenn sie Artgenossen sehen.
Wer nun denkt, der kleine Schmetterling Flo wäre bei dem ganzen Trubel
eingeschüchtert gewesen, der irrt! Der winzigkleine Mann marschierte ganz
selbstbewusst und auch etwas größenwahnsinnig durch die Meute. Jeder Artgenosse
wurde freudig begrüßt. Aber was tun, wenn man so klein ist und daher so leicht
übersehen wird?! Richtig, man setzt seine Tinitusstimme ein.. Das garantiert
einem die volle Aufmerksamkeit! Gesagt, getan. Flo konnte mit dem Ergebnis
wirklich zufrieden sein. Tina war es eher nicht.....Auf jeden Fall hat ihn so
wirklich niemand übersehen.
Weisheit Nummer 3:
Schmetterlinge kann man mit an Orte nehmen, an denen keine Tiere erlaubt sind.
Endlich in der Halle angekommen, suchten wir uns ein nettes Plätzchen auf der
Tribüne. Es liefen gerade die Teamläufe der mini/midis. Da der Schmatzi sich
direkt von der Tribüne aus auf den Parcour stürzen wollte, wurde der dann doch
noch einmal im Auto geparkt. Sicher ist sicher, denn wer will schon zusammen mit
seinem Hund und dem Schmatzi über den Parcour eilen?!
Auf unserer Tribüne war dann wirklich viiiiieeeel Platz. Kaum Hunde, nur wenige
Menschen.....Seltsam.
Den Grund erfuhren wir dann recht schnell, als die wenigen Hunde von dieser
Tribüne verbannt wurden. Dort waren keine Hunde erlaubt!
Was tun?! Den Schmetterling zu Smash ins Auto setzen? Also wieder den weiten Weg
bis zum Parkplatz laufen? (das waren sicherlich 50 Meter) Nööööö, Schmetterlinge
sind ja so winzig, die kann man locker hinter sich verstecken. Unsere Taktik
ging auf, der winzigkleine Mann wurde tatsächlich nicht entdeckt!
Weisheit Nummer 4:
Winzigkleine Geschirre kosten soviel wie Riesengroße.
Es gab wirklich spannende Läufe zu sehen. Zwischendurch gingen wir aber immer
mal wieder raus, mit den Hunden spazieren, mit anderen Leuten quatschen oder
natürlich shoppen!! Denn warum waren wir überhaupt da?!
Flo brauchte noch ein neues Geschirr. Und da hing wirklich ein Wunderschönes in
seiner Größe. (Größe xxxxxxxxxxxs) Nachdem wir etwa drei Stunden warten mussten,
bis der Verkäufer mal kam (wir hätten locker den halben Stand abräumen können.
Aber wir sind ja wohlerzogen....), erfuhren wir endlich auch den Preis. Schluck!
Ob der sich wohl geirrt hatte? Denn schließlich wollten wir kein Geschirr für
eine DOGGE sondern für einen winzigkleinen Schmetterling.
Nein, der Preis stimmte tatsächlich.
Nun, das Geschirr wird wohl immer noch da hängen......
Weisheit Nummer 5:
Schmetterlinge könnte man gegen teure Kameraausrüstungen tauschen, aber man
möchte es ja nicht.
Je länger der Tag wurde, je besser die Läufe wurden, umso mehr sank mal wieder
das Gesprächsniveau. Irgendwann unterhielt ich mich mit meiner Sitznachbarin
über deren schicke Kameraausrüstung. Den Schmetterling hatte ich dabei auf dem
Schoß. Da die Kamera bei mir gut ankam und der Schmetterling bei meiner
Sitznachbarin, wollten wir halt tauschen. Komisch, irgendwie hatte Tina da etwas
dagegen. Warum nur?! Also kam es dann doch nicht zu einem Tausch. Schade.....
Weisheit Nummer 6:
Niemals mit Schlüsseln oder sonstigem in Schmatzis Anwesenheit wedeln.
Der Tag war endlich (oder leider) vorüber, und vor der eeeeeewig langen
Heimfahrt wurden noch letzte Neuigkeiten ausgetauscht. Ich hatte den Schmatz an
meiner Seite, er war etwas überdreht, da er sich ja noch immer auf den Parcour
stürzen wollte. Als dann meine Gesprächspartnerin mit ihrem Schlüssel wedelte,
war der Junge sich sicher, dies ist ein Spielzeug! Und nicht nur das, es ist
SEIN Spielzeug!! Also sprang er hoch und wollte es sich schnappen.
Nun, ich muss sagen, die Reaktionen meiner Gesprächspartnerin waren wirklich
gut! Sein Versuch scheiterte und ihm wurden dabei auch nicht die Augen
ausgestochen......
Nach einem langen, lustigen und spannenden Tag machten wir uns wieder in unserem
gelben Reisegefährt auf den Weg nach hause. Der Trip hatte sich wirklich
gelohnt. Wir hatten soviel neues gelernt. Nächstes Jahr kommen wir wieder. Dann
aber als Starter!